Still crazy after all these years

Ihre zehnte gemeinsame Ausstellung präsentierten Andrea Güthge, Architektin, Diplomingenieurin, Innenarchitektin und Fotografin, und Karin Schilling, Malerin und Lehrerin mit dem Schwerpunkt Kunst, unter dem Titel „Still crazy after all these years“ in der Hirzbacher Kapelle.

Bei der Ausstellungseröffnung gaben die großformatigen Gemälde von Karin Schilling und die faszinierenden Fotos von Andrea Güthge in ihrer sich wunderbar ergänzenden Komposition Anlass zu interessierten Gesprächen zwischen den Künstlerinnen und den Besuchern.

Andrea Güthge, die seit 2000 im eigenen Architektur- und Innenarchitekturbüro in Schöneck arbeitet, sagt zu ihren Fotografien: „Mit dem Medium Fotografie beschäftige ich mich seit mehr als 30 Jahren. Dabei faszinieren mich insbesondere die vielfältigen Verbindungen von künstlerischer Fotografie und Architektur. Die hier ausgestellten Bilder beziehen ihre Spannung durch besondere Blickwinkel und prägende Farben, gleichermaßen ein Schwerpunkt meiner beruflichen Tätigkeit. Sie entstanden zwischen 2010 und 2016 an verschiedenen Orten Europas, quasi en passant.“

„Augenblick mal“ nennt Karin Schilling eines ihrer Gemälde. Typisch sind helle, strukturierte Hintergründe, oft mehrschichtig und reliefartig und kräftige dunkle Konturen. Karin Schilling sagt dazu:“ Was sich auf der Leinwand während des künstlerischen Prozesses entwickelt oder was als Spiel von Farbträgern vor oder während des Druckvorganges gesehen werden mag, das erscheint im fertigen Bild als streng durchdachte Komposition. Das Kreative dieses Geschehens sehe ich jedoch auch im Ermitteln einer Struktur. Beim Betrachten und Auseinandersetzen mit meinen Malereien und Grafiken werden immer neue Schichten und Muster erkennbar. Man begegnet Ungeplantem und Unerwarteten. Dennoch fügt sich alles zu einem – spannungsreichen – Ganzen zusammen. Das Sehen selbst ist letztlich Teil eines schöpferischen Abenteuers.“

„Still grazy after all these years“, so sehen sich die beiden Künstlerinnen, voller Phantasie und künstlerischem Elan für weitere Werke. Da freut man sich bei den Ausrichtern der Ausstellung, dem Förderverein Hirzbacher Kapelle und dem Verein für Kultur und Heimatgeschichte Hammersbach, schon auf die nächsten Jahre. (18.09.2016)


„Gypsy Jazz“ / Swing Belleville

Die Musiker von Swing Belleville beendeten im Rahmen des Regionalparkfestes auf der Hohen Straße den Hirzbacher Konzert-Sommer. Schön war’s!

So berichtete der Hanauer Anzeiger (07.09.2016):


„Canzona a Quattro“ / Pindakaas Saxophon Quartett

Vor gut besetztem Haus boten vier klassisch ausgebildete, europaweit erfolgreiche Saxophonisten aus Nordrhein-Westfalen in der Hirzbacher Kapelle ein überwältigendes Konzert. „Pindakaas“ nennt sich das ungewöhnliche Saxophon-Quartett. So nennen die Niederländer ihre beliebte Erdnussbutter, und exzellent wie diese ist auch die Musik, die von Thorsten Floth am Sopransaxophon, Guido Grospietsch am Altsaxophon, Anja Heix am Tenorsaxophon und Matthias Schröder am Baritonsaxophon dargeboten wurde.

Beginnend mit orgel- und orchesterähnlichen Klängen barocker Meister bis hin zur Kammermusik zeigten die Musiker, dass man mit dem Saxophon, welches zu dieser Zeit noch gar nicht erfunden war, sehr wohl klassische Musikstücke unterschiedlicher Epochen beeindruckend und virtuos spielen kann.

Ein wunderbares barockes Musikstück, „Canzona á quattro“ von Giovanni Gabrieli, gab diesem Konzert seinen Namen. Das Quartett entlockte den Instrumenten alle denkbaren Farben und Temperamente. Mit dem „traurigsten Musikstück der Welt“, Samuel Barbers Adagio Opus 11, gelangen besonders leise und zarte Töne. Dass es eigentlich für Streicher geschrieben ist, war der eindrucksvollen Interpretation nicht anzumerken.

Pünktlich zum Ferienbeginn in Hessen machten die Musiker danach mit ihrem Publikum und der „Suite Espagnole“ von Isaac Albéniz einen Ausflug nach Spanien. „Summertime“, der Jazzklassiker von Gershwin, führte weiter zur zeitgenössischen Musik, ebenso wie Kurt Weils Musik zu Mackie Messer von Brecht oder Stücke von Astor Piazolla.

Das ganze Programm wurde informativ und kurzweilig durch die Musiker anmoderiert. Nach mehreren Zugaben und tosendem Beifall endete dieser beeindruckende musikalische Sonntagabend.

(17.07.2016)


„My personal Jesus“

Wieder ein Theater-Highlight mit Isaak Dentler! So berichtet der Hanauer Anzeiger (13.07.2016):


„Gesund ohne Apotheke“

Trotz Regen und anderer Festivitäten in Hammersbach fanden zahlreiche Interessierte den Weg in die romanische Hirzbacher Kapelle. Eine Stunde lang referierte der ortsansässige Apotheker Constantin Stöckel kurzweilig und informativ zu dem Thema „Gesund ohne Apotheke“.

Man sollte ja meinen, ein Apotheker müsse der Meinung sein, dass es ohne ihn und seine Medikamente nicht geht. Keine Apotheke, keine Gesundheit. Constantin Stoeckel bestand aber darauf, dass die Maxime „Gesund ohne Apotheke“ eine berufsethische Verpflichtung für ihn ist.

Schließlich seien die Menschen viele Jahrtausende ohne Apotheke ausgekommen. Dennoch, das wollte er besonders hervorheben, gehe es nicht ohne gute Ratschläge zu einer gesunden Lebensweise.

Ausgehend von den Apothekenketten in seinem Geburtsland Rumänien, ein System, welches nur am Umsatz orientiert ist und das Stoeckel aus ethischen Gründen ablehnt, spannte er den Bogen von exotischen altägyptischen Rezepten über die jüdischen Ernährungsgebote und Verbote zu den drei Säulen der Gesundheit.

Schon in der Antike habe sich der Mensch viele Gedanken über die Gesunderhaltung von Körper und Geist gemacht. Es gibt zahlreiche Quellen über das alte Ägypten mit seiner fortschrittlichen Chirurgie und seinen von allerlei Aberglauben geprägten medizinischen Empfehlungen. Im jüdischen Talmud seien dann die klar definierten Grundlagen einer gesunden Lebensweise gelegt worden: Prävention, Hygiene und Gebet.

Die in den jüdischen Speise- und Reinheitsvorschriften vorgeschriebene Hygiene und das Verbot des Verzehrs von aasfressenden Tieren seien in ihren positiven Folgen erst in der Neuzeit wieder entdeckt worden. Und auch das Gebot des maßvollen Genießens von Alkohol ließe sich schon in der Bibel finden. In der antiken Medizin gibt es Hinweise auf die positive Wirkung von Lebensmitteln und Gewürzen für die menschliche Gesundheit – etwa von Zwiebel, Knoblauch, Buttermilch und Jogurt für den Darm. Untersuchungen aus jüngster Zeit hätten diese Empfehlungen wissenschaftlich bestätigt. Überhaupt sei die Gesunderhaltung unseres Verdauungsorgans durch die richtige Ernährung und ausreichende körperliche Bewegung lange Zeit unterschätzt worden. Die Versorgung mit Vitamin L „wie Laufen“ für die Gesunderhaltung der Blutgefäße hob Stoeckel als besonders wichtig hervor. Und – das solle man nicht unterschätzen – das regelmäßige Gebet als wertschätzender Zuspruch und als Beruhigungsfaktor könne für die menschliche Seele besonders hilfreich sein.

Für Constantin Stoeckel ist es aber eine ausgemachte Sache, dass der Apotheker demjenigen, der sein Haus betritt, als Gesundheitsberater wichtige  Impulse für die Selbstheilung geben kann. Gleichzeitig kann der Apotheker anhand der Erfahrungsberichte der Kunden mit Arzneimitteln Empfehlungen überprüfen und ableiten.

Die Zuhörer verließen die Kapelle mit der Überzeugung, dass es ohne den Apotheker… eben doch nicht geht!

(12.06.2016)


Bodo Kolbe & Rainer Weisbecker „Blues auf Hessisch“

„Mer speele de Blues, so schwarz wie Latweje“, das versprach das Duo Weisbecker & Kolbe gleich zum Auftakt seines Konzertes in der Hirzbacher Kapelle. Und schon war das Publikum mittendrin in einem vergnüglichen Nachmittag, bei dem sich Blues-Musik und Dialekt wie selbstverständlich zusammenfügten.

Bodo Kolbe, aus Mörfelden stammend, gilt als Mitbegründer des südhessischen Blues. Seine erste Langspielplatte erschien bereits 1970. Rainer Weisbecker spielte zu dieser Zeit in verschiedenen Frankfurter Bluesbands und schreibt bis heute als Mundartdichter und Buchautor in Frankfurter Mundart. Seit Jahrzehnten sind beide Musiker in verschiedenen Formationen in Sachen Musik, Mundart und Blues unterwegs. Öfter sind sie sich dabei über den Weg gelaufen und seit geraumer Zeit stehen sie nun auch gemeinsam auf der Bühne.

In Hirzbach begeisterten sie ihr Publikum mit einer mehr als gelungenen Mischung aus gekonnt vorgetragener Musik auf wechselnden Instrumenten und hessischem Gebabbel. Politisches, Skurriles, Alltägliches und Melancholisches fand da seinen Platz. Humorig und komisch, tiefgründig und lyrisch stießen die beiden ins Hessische vor. Nach drei Stunden und einigen Zugaben entließen Weisbecker und Kolbe ein beschwingtes Publikum in den frühen Abend. „Hat Spass gemacht, awwer jetzt isses genuch!“

(05.06.2016)


Nadia Birkenstock „Celtic Harp & Song“

So berichtet der Hanauer Anzeiger (24.05.2016):

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