Malerei und Fotografie – Kontrast und Harmonie
Mit der Ausstellung von Karin Schilling und Andrea Güthge endete das Sommerprogramm 2019. Wir danken den beiden Künstlerinnen und allen, die uns in diesem Sommer so bereichert haben.
Steve Scondo hat den Blues
Das musikalische Highlight beim Hohe-Straße Fest! Mathias Oberländer am Bass, Steve und Marvin Scondo an den Gitarren. Dazu Bluesharp und Gesang vom Feinsten. „Die schwärzeste weiße Bluesstimme seit Alexis Corner.“ Es braucht kein Schlagzeug, die Verstärker müssen nur ein wenig unterstützen, Lautstärke wird durch handgemachten, eindringlichen Blues ersetzt. Das mitreißende Konzert des Trios nimmt das Publikum vom ersten Ton an mit. Klasse Musik, fröhliche, entspannte Atmosphäre. Besser geht’s nicht. Was für ein Auftritt!
Max Clouth und Band
Ein formidabler Auftritt! Bericht und Foto folgen.
Beklemmender Blick in den Spiegel
Sad (Isaak Dentler) sitzt an einem kleinen Tisch. Wenige Utensilien liegen darauf. Die Rosen, die Sad verkauft, um sein Studium zu finanzieren, fallen zuerst ins Auge. Dann setzt die kongenial begleitende Musik von Tim Roth ein, und Isaak Dentler beginnt seinen furiosen Monolog, mit dem er mehr als eine Stunde lang seinem Publikum den Atem rauben wird. Robert Schneiders Stück „Dreck“ ist von beklemmender Aktualität.
1993 veröffentlichte der Autor nach seinem Erfolgsroman „Schlafes Bruder“ das Ein-Personen-Stück. Ausländerhass und Fremdenfeindlichkeit werden aus einer gespiegelten Perspektive dargestellt, die umso mehr die Augen und Ohren dafür öffnet, was da gesprochen wird.
Das Stück konfrontiert mit Vorurteilen und alltäglicher Ausländerfeindlichkeit durch einen Perspektivwechsel. Sad klagt nicht uns an, sondern übernimmt die Normen, Vorurteile und Abwertungen der Gesellschaft, in der er lebt. Er schwärmt von Sauberkeit und Ordnung, von der deutschen Sprache und Kultur, von Goethe und Schiller. Gleichzeitig wettert er gegen Asylbewerber und Ausländer. Sich selbst empfindet er nur als ein Stück Dreck – und was 1993 noch auf diese Weise ans Licht gebracht werden musste, das verstört heute dadurch, dass bis in manche Formulierung hinein die abwertende Sprache der Fremdenfeindlichkeit aus den sozialen Medien bereits geläufig ist. Diese verrohte Sprache ist inzwischen schon Allgemeingut.
Isaak Dentler „lebt“ diesen Sad so intensiv und nachdrücklich, dass das Publikum nach dem begeisterten Applaus sitzen bleibt, Luft holt und darüber zu sprechen beginnt, von welchem Sturm man da gerade erfasst wurde.
Leise Mandolinen- und Lautenklänge
Im Rahmen des Kultursommers Main-Kinzig/Fulda begeisterte das Duo Birgit Schwab und Daniel Ahlert beim Konzert in der Hirzbacher Kapelle mit Musik für Mandoline und Laute aus der Barockzeit.
Im Programm „Basically Baroque“ waren Stücke von Händel, Quantz und Weiss, aber auch von mehreren weniger bekannten Komponisten aus der Zeit zu hören. Alle Komponisten, deren Stücke an diesem Nachmittag aufgeführt wurden, waren miteinander Verbindung, als gemeinsame Orchestermusiker, als Komponisten oder als Schüler/Lehrer. Zur Barockzeit hatte die Laute einen weit größeren Stellenwert als heute. Der Lautenist Silvius Leopold Weiss war der bestbezahlte Musiker am Hof in Dresden, mit Johann Sebastian Bach improvisierte er um die Wette. Johann Joachim Quantz, der Flötenlehrer Friedrichs des Großen, verbrachte einige Zeit mit Händel in London.
Das Duo Ahlert & Schwarz musiziert seit 1992 zusammen und hat seitdem hunderte von Lauten- und Mandolinen-Konzerten in Europa und den USA gegeben. Bereits im ersten Jahr ihres Bestehens gewannen die beiden Künstler den 1. Preis beim Internationalen Kammermusikwettbewerb in Soumagne (Belgien). Kritiker und Publikum bestaunen seitdem ihren unverwechselbaren Klangkosmos, die brillante Spieltechnik und ihr rhythmisches Feuer. Sie gelten als Europas prominentestes Künstlerpaar in ihrer Besetzung. Neben ihren Kammermusikprogrammen treten sie auch mit Orchester auf. Sie gelten heute als Spezialisten für Konzerte mit Mandoline, Gitarre und Orchester und haben fast alle Werke für diese Besetzung (ur-)aufgeführt.
Das Duo Ahlert & Schwab ist in der historisch informierten Aufführungspraxis genauso zu Hause wie in der Interpretation zeitgenössischer Musik. Ihr Repertoire beinhaltet die Musik des 18. und 19. Jahrhunderts für Mandoline und Laute oder Gitarre auf Originalinstrumenten und Kopien. Darüber hinaus arbeiten Birgit Schwab und Daniel Ahlert mit zeitgenössischen Komponisten zusammen und sorgen so für die ständige Erweiterung des Repertoires für Mandoline und Gitarre.
Wenn auch die Hirzbacher Kapelle nicht mit den großen Bühnen mithalten kann, auf denen viele der Musiker, die hierher kommen, regelmäßig stehen, so ist die Atmosphäre dieses ältesten Sakralbaus des Hanauer Landes doch immer wieder einzigartig. Es ist auch dem Kultursommer Main-Kinzig/Fulda zu verdanken, dass so hervorragende Künstler wie das Duo Ahlert & Schwab hier ihre Konzerte geben.
Die nächste Veranstaltung in der Hirzbacher Kapelle ist am 18. August, wenn Isaak Dentler vom Schauspiel Frankfurt wieder mit einem Soloprogramm in diesem besonderen Raum gastiert.
Zauber der Gitarre
Ohne Verstärker, ohne jeden Schnickschnack, nur mit den klaren Tönen seiner einfühlsam gespielten Konzertgitarre füllte Philipp Romacker den Raum der Kapelle. Ein wunderbares Konzert!
Afrikas Musik begeistert
Adjiri Odameteys Konzert lockte so viele Besucher an, dass es nur mit Mühe und gegenseitiger Rücksichtnahme gelang, alle in der kleinen Kapelle unterbringen.
So berichtete der Hanauer Anzeiger (31.05.2019):
Die Saison ist eröffnet!
Maja Taube und Oona Böken eröffneten mit ihren Harfenklängen unseren Sommer 2018 in der Kapelle. Ein leises, bezauberndes Konzert als Auftakt für eine vielversprechende, abwechslungsreiche Saison!
So berichtete Andrea Pauly im Hanauer Anzeiger (08.05.2019):